Das alles erleidest du, nur weil du mich ständig spüren kannst und wirst. Und irgendwann, wenn du bereit bist, wirst du mich rufen. Dann zeige ich mich dir wie heute und ich zeige dir, welchen Weg du gehen musst, um ein Leben mit ihr zu führen.“
Mit müden und sterbenden Augen sah er das Wesen an und versuchte mühselig den Sinn seiner Worte zu erfassen.
„Wie rufe ich dich?“, fragte er schwach.
„Du gibst mir einen Namen. Irgendeinen Namen, der dir im Laufe deines Lebens, in irgendeinem Glauben auffallen wird.“ Ein leichtes ironisches Lachen entwich dem Wesen. „Ich werde schon wissen, wenn du mich meinst“, hauchte es weiter. „Wieso gibst du mir diese Chance? Wenn es denn eine Chance für mich ist.“ „Ich gebe dir die Chance, weil du den Mann, den du eigentlich in diesem Leben töten wolltest, nicht getötet hast. Man tötet nicht! Man tötet nie! Egal wie viel Hass ein Lebewesen auslösen kann. Jedes Lebewesen hat ein Recht solange zu leben, bis es selber sein Karma ins Gute verwandelt hat.“
Tatsächlich schlossen sich, wie bei einem irdischen Wesen, kurz die großen blauen Augen, bevor sie wieder auf ihm ruhten. „Dafür dass du ihn aus freien Stücken Leben gelassen hast, würde ich, wenn du es willst, dir ein zusätzliches Leben schenken.“
Einen Augenblick wartete das Wesen und dann fragte es ganz direkt.
„Nimmst du mein Angebot an? Ich biete es dir kein zweites Mal. Du musst dich jetzt entscheiden. Für das Leben. Für die Kinder, oder gegen alles.“
„Ich nehme es an!“, sprach er ohne zu zögern und schaute erwartungsvoll weiter in das Gesicht.
Aber er hörte nur noch einen leises „Gut“ und die Silhouette, der blaue Schimmer seiner Augen, sowie auch die Kälte, die dieses Wesen ausstrahlte, verschwanden auf eine gewisse diffuse Art.
Diese Kälte hatte er gar nicht wahrgenommen, solange sie ihn umhüllt hatte. Erst jetzt nach seinem Verschwinden wusste er, dass er sie gespürt hatte.
Sein Blick glitt nach links und er sah wie die Zelttür

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