Keiner von ihnen hatte gesprochen, nachdem sie ihr Plätzchen unter dem Blätterdach des Feigenbaums aufgegeben hatten, unter welchem sie sich, allen indischen Regeln zum Trotz, hemmungslos geliebt hatten.
Nichts war zu hören, als nur das Knattern des Motors und das Klappern der Karosserie. Sie machte sich während der ganzen Fahrt Gedanken, wie es nun weitergehen sollte. Würde er sie einfach absetzten, um dann weiter zu seinem Hotel zu fahren? Heimlich hatte sie ihn die ganze Fahrt über beobachtet. Er sah gut aus. Er hatte blonde Haare, die ihm vorne teilweise geradezu verwegen in die Augen fielen und wenn er sie mit seiner Hand zu Seite schob, konnte sie seinen kräftigen und sehnigen Arm sehen. Sie fand es unwahrscheinlich erotisch so etwas zu sehen und ließ ihren Blick auf seinem weißen Hemd liegen, unter dem, wie sie nun wusste, sich die muskulöse, schön gebräunte Brust befand. Susanna konnte nicht sagen, was genau sie an diesem Mann am anziehendsten fand. Die lockere Frisur? Seine wahnsinnig grünen Augen, die so romantisch von den dunklen, langen Wimpern umrahmt wurden? Oder schlicht seinen Körper?
Alles von ihm fesselte sie. Sogar seine etwas raue, erotische Stimme.
Sie hatten in dem Restaurant so viel gesprochen, es wurde so viel gesagt und trotzdem waren die Hemmungen zwischen ihm und ihr größer denn je. Sie wollte nicht, dass er sie einfach nur absetzte, aber den Motor ließ er laufen, als er vor ihrer Pension hielt. Sein Blick war geradeaus auf die Straße gerichtet. Gesagt hatte er nichts. Auch ansehen konnte er sie anscheinend nicht. Der Jeep war so unerträglich laut, dass irgendwelche Worte ihrerseits völlig sinnlos gewesen wären. Somit beugte sie sich, ohne noch zu überlegen, einfach zu ihm rüber und drehte den Schlüssel um.
Dann war es ruhig.
Kurz seinen Blick auf dem Zündschloss verweilend, sah er sie dann an.
„Kommst du mit zu mir“, fragte sie, „oder ... möchtest du lieber fahren? Ich meine, ... es ist ok, wenn du fahren
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