Stunden setzt die Dämmerung ein und einer muss die Nacht durch Wache halten.“ Detlef sah seinen Bruder ängstlich, besorgt an. „Ich werde mich hinlegen“, antworte Jack. Sie hielten, banden sein Pferd an den Wagen und er legte sich hinein zu Rebecca. Anny nutzte die kurze Pause, um Rebecca zu wecken, damit sie wieder trank. Aber dies war schwierig. Erst auf mehrmaliges Zurufen und Schütteln riss sie plötzlich die Augen weit auf und krallte sich mit ihrer Hand in die Hand ihrer Mutter. Sie wirkte, als wenn sie überhaupt nicht wusste wo sie sich befand. Ziellos irrten ihre Augen in dem Wagen hin und her, bis ihr Blick auf ihre Mutter fiel. Sie sah sie an, als wenn sie eine Fremde vor sich hatte. „Komm mein Schatz, versuch etwas zu trinken. “Rebecca nippte gehorsam an dem ihr vorgehaltenen Becher und allmählich wurde ihr Blick wieder etwas entspannter. „Wo bin ich?“, fragte sie. „Wir fahren jetzt nach Providence. Dort wirst du wieder ganz gesund mein Schatz.“ „Nach Providence?“ Müde schloss sie ihre Augen wieder. „Providence klingt gut“, murmelte sie noch bevor sie wieder einschlief.
Die Nacht verlief ruhig. Jack hatte sich neben dem Wagen postiert und drehte regelmäßig seine Runden. Aber es war nichts Verdächtiges zu hören. Kein Knacken aus dem Wald. Kein Rascheln vom Wind. Auch der Mond war nicht zu sehen. Es war stockdunkel. Detlef und Anny befanden sich im Wagen und versuchten wenigstens ein bisschen zu schlafen. Detlef gelang es auch in einen unruhigen Schlaf zu fallen, während Anny sich vor Sorge um Rebecca und wegen des Bewusstseins mitten in der rauen Wildnis zu sein, um jeglichen Schlaf brachte. Sie dachte an George und an ihre anderen Kinder, welche nun schon meilenweit entfernt ebenfalls versuchen würden Schlaf zu finden. Die einzige, die wahrscheinlich gut schlief war Rebecca. Aber schlief sie wirklich gut? Anny stand auf und setzte sich neben Rebecca. Ihr Kopf glühte nach wie vor. Wie lange konnte der zarte Körper diesem Fieber noch standhalten? Die Augenlieder zuckten und ab und zu drehte sie nervös ihren Kopf hin und her und stöhnte. Liebevoll tupfte Anny
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