ihrer Tochter den Schweiß von der Stirn und schob die nassen Haare zur Seite. Dann ging sie wieder zu ihrem Nachtlager zurück und fiel ebenfalls in einen nervösen Schlaf.
Als sie am Morgen wieder aufbrachen, war Anny sichtlich nervös. Es war ihr nicht gelungen Rebecca aufzuwecken und sie zum Trinken zu bewegen. Sie hatte sie gerufen, sie hatte sie geschüttelt. Aber außer einem gelegentlichen Stöhnen kam keine Reaktion. Sie mussten sich beeilen, wenn sie noch Rechtzeitig in der Stadt ankommen wollten. „Soll ich ihr mal richtig eine scheuern. Dann wacht sie bestimmt auf.“ Jack, der den besorgten Blick seiner Mutter sah, hatte keinen besseren Einfall. Detlef ritt neben ihm. „Wenn du ihr eine scheuerst, stöhnt sie wahrscheinlich nicht einmal mehr“, bemerkte er trocken. „Seid ruhig, ihr regt mich auf.“ Anny fuhr die beiden an. „Im Ernst Mum, wir sollten ihre Wadenwickel noch mal erneuern und ihr ein bisschen Wasser in den Mund tropfen lassen.“ Detlef hielt sein Pferd an und auch Anny stoppte den Wagen. „OK, wir machen das, aber dann reiten wir ohne Stopp bis zur Dunkelheit weiter. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.“
Die Dämmerung war auch wirklich schon fast vorbei, als sie endlich rasteten. Sie waren ein gutes Stück vorangekommen und schlugen sich nun die zweite Nacht schlaflos um die Ohren. Rebecca war nicht wieder aufgewacht. Zwar hatte Anny das Gefühl, ihr Kopf war nicht mehr ganz so heiß, aber sie hatte weder die Augen geöffnet noch irgendetwas getrunken. Mit einem feuchten Tuch ließen sie immer ein paar Tropfen Wasser in ihren Mund fallen.
In dieser Nacht schafften es alle drei nicht, in einen wenigstens unruhigen Schlaf zu fallen. Jeder verhielt sich ruhig, um den anderen nicht beim Schlafen zu stören, obwohl keiner schlief. Jack war wieder draußen und lauschte auf die Umgebung, welche ruhig und friedlich den Wagen umschloss. Detlef lag im Wagen und hatte die Augen geschlossen, aber mit seinen Gedanken war er in
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